Allgemeines über das Virus
Das Maedi Visna Virus ist ein RNA-Virus und gehört zur Familie der Retriviren. „Maedi“ (Atemnot) und „Visna“ (verwelken) leiten sich aus isländischen Bezeichnungen ab, welche die beiden durch den Virus hervorgerufene Hauptmerkmale sind. Es ist sowohl mit dem CAE-Virus der Ziegen, als auch mit dem HI-Virus des Menschen verwandt und kommt sowohl in Europa, als auch Nordamerika, Neuseeland und auch in einigen afrikanischen und südamerikanischen Ländern vor.
Bei Schafen verursacht das Maedi Visna Virus chronische und schleichende Erkrankungen der Lunge und auch des zentralen Nevensystems. Selten treten auch chronische Euterentzündungen und Gelenksentzündungen auf.
Infektion und Inkubation
Die Infektion findet durch intensiven Kontakt von Schaf zu Schaf bzw. über die Milch vom Mutterschaf auf das Lamm statt. Auch der Weg über die Tröpfcheninfektion (aerogen) ist bekannt.
Die Inkubationszeit beträgt maximal 2-3 Jahre bei adulten Tieren, somit handelt es sich um eine sogenannte „langsame Virusinfektion“. Lämmer können erste Symptome bereits nach einem Monat nach der Geburt zeigen..
Texelschafe und Ostfriesische Milchschafe sollen eine besondere Empfindlichkeit gegenüber des Maedi Visna Virus zeigen.
Symptome
- Schwellung der Lymphknoten
- körperlicher Verfall
- Bewegungsunlust
- Gewichtsabnahme
- Luftnot (Maedi)
- Husten (Maedi)
- Lähmungen (Visna)
Meistens treten beim Schaf im Alter von 3-5 Jahren chronisch-entzündliche Veränderungen der Lunge, des Euters sowie des zentralen Nervensystems und der Gelenke auf. Charakteristisch ist die bei älteren Schafen auftretende Atemnot und die stetige Gewichtsabnahme, trotz guter Futteraufnahme.
Maedi Visna Virus kann nur über eine Blutuntersuchung nachgewiesen werden.
Behandlung
Eine Behandlung (Heilung) ist nach aktuellem Stand der Wissenschaft leider nicht möglich. Befallene Tiere sollten aus der gesunden Herde genommen werden. Es wird zur Herdsanierung geraten, dabei werden die Lämmer sofort nach der Geburt von der Mutter getrennt und von Hand aufgezogen. Es darf kein Kontakt zwischen befallenen und gesunden Tieren stattfinden.
Vorbeugung
- Es sollten nur Tiere aus unverdächtigen Herden oder geprüften Maedi Visna freien Betrieben zugekauft werden.
- Zusätzlich werden regelmäßige Blutuntersuchungen der eigenen Herde empfohlen.